Yoga ist heute sehr berühmt, aber bleibt noch wenig brekannt.
Viele von uns sprechen über Yoga oder haben schon davon gehört, aber wenige wissen, was Yoga genau ist.
Yoga hat als altüberlieferte Tradition, die in der indischen Kultur und Geschichte verankert ist, eine spektakuläre Entwicklung auf der ganzen Welt durchgemacht. Es haben sich viele unterschiedliche Formen entwickelt und es verändert sich schnell. Es is ist zu einem Modephänomen geworden und gehört heute zu dem, was man Marktwirtschaft nennt. Zahlreich sind die falschen oder vorgefassten Meinungen über Yoga, auch die Bedenken und Vorbehalte. Deshalb ist es nützlich, auf die Fragen zu antworten, die viele von uns sich stellen:
Nein, das ist absolut keine Notwendigkeit. Die angebotene Lehre beruht auf der Erkenntnis von Krishnamacarya: „ Nicht der Mensch soll sich an die Yoga-Techniken anpassen, sondern die Yoga-Techniken an jedes menschliche Wesen“ Deshalb können alle Stellungen und Sequenzen in mehreren Schwierigkeitsgraden ausgeführt werden. Keine ist der anderen überlegen, die beste Stufe ist die, in der der Praktizierende die Stellung angenehm einnehmen kann und diese ohne Verkrampfen oder Schmerz, mit einer ruhigen, tiefen und regelmäßigen Atmung halten kann.
Zuviel Beweglichkeit verlangsamt paradoxerweise die Progression. Es sind nämich unsere körperlichen Einschränkungen, die es uns erlauben, uns Tag für Tag anzupassen, auf unsere Gefühle und Empfindungen zu achten, und somit schrittweise die physischen und emotionalen Blockaden zu lösen. Der Körper löst und entfaltet sich nach und nach, die Atmung wird tiefer, und Beweglichkeit fließt mit ein.
Indem Yoga uns in neue Lagen versetzt, verbessert es nicht nur die Mobilität unseres Körpers, sondern auch unsere geistige Flexibilität sowie unsere Fähigkeit, das Leben neugierig und in all seinen Facetten von einem neuen Blickwinkel aus zu betrachten.
Es gibt keine spezifische Kleidung, sie sollte nur möglichst bequem und aus natürlichen Fasern sein. Es wird empfohlen mehrere Schichten vorzusehen, damit die Kleidung an die unterschiedlichen Momente der Praxis angepasst werden kann und die Körpertemperatur konstant gehalten wird. Ein Paar Socken und ein Pullover sind für die Entspannungszeit von Vorteil.
Als Anfänger ist es ideal, regelmäßig ein Mal in der Woche kommen zu können. Im weiteren Verlauf erlaubt eine zweite wöchentliche Einheit dem Praktizierendem, die verschiedenen Sequenzen, Stellungen und Atemübungen in einer selbständige Praxis bei sich zu Hause zu integrieren.
Es gibt keine. Es ist jedoch wichtig, den Lehrer über etwaige akute oder chronische Schmerzen und Pathologien, sowie ältere oder neuere Traumata zu informieren, damit die Stellungen und Sequenzen an die momentane körperliche Verfassung adaptiert werden können.
Lange schien Yoga Frauen vorbehalten zu sein (zumindest im Westen, denn im traditionellen Indien praktizierten vor allem Männer). Dieser Annahme widerspricht jedoch die Tatsache, dass immer mehr Männer, oft mit ihren Lebensgefährtinnen, den Weg zur Yoga-Matte finden. Sie entdecken, dass Yoga eine strukturierte, dynamische und anspruchsvolle Praxis ist, sowie einer der wenigen Bereiche ist, wo Wohlwollen das Leitmotiv ist und wo es keine Wettbewerbssituation gibt. Wie es die Bhagavad-Gîtâ schon vor zwanzig Jahrhunderten sagte: „Yoga ist Handeln in der inneren Ruhe“.
Sie können auf den Bereich „Partner“ zurückgreifen, wo Sie die Kontaktdaten der französischen und österreichischen Verbände, sowie zahlreiche Namen von Schulen und Lehrern vorfinden, die das von der Europäischen Yoga Union (link EYU =UEY) definierte Curriculum erfüllt haben. Es zeugt von Seriosität und Professionalismus.
Für spezifische Fragen wenden Sie sich bitte an Aliette oder Jérôme Balladur, sie werden Ihnen bei der Suche eines passenden Lehrers helfen können.
Sie können im Bereich „Die Lehren“, sowie auf den Webseiten der FNEY oder der BYO, detaillierte Informationen über die verschiedenen Lehren finden. Es ist auf jeden Fall von Vorteil, seinen Hausverstand anzuwenden, um die Ausbildung des Lehrenden zu prüfen und während der Schnupperstunde zu beobachten, ob Sie sich wohl fühlen, eine Anpassung in den Stellungen möglich ist und der Lehrer auf seine Schüler aufmerksam ist. Es gibt kein einzigartig ideales Yoga, das ideale Yoga ist jenes, das Ihren Erwartungen entspricht und Ihnen erlaubt, Fortschritte zu machen, ohne Verletzungsrisiko einzugehen, im respektvollen Umgang mit Ihrem Körper und Ihrer psychischen Integrität.
Auf dem Papier kann es etwas lang erscheinen! Nach Meinung der Praktizierenden scheint die Zeit stillzustehen, wenn sie auf der Matte sind. Zwischen den verschiedenen Momenten der Entspannung, der Beobachtung der Atmung, der Ausübung der Sequenzen und Stellungen entwickelt sich eine ständige Achtsamkeit, und schon sind die 90 Minuten vergangen.
Es gibt kein Alter, um zu beginnen, manche Kurse werden für sehr junge Kinder angeboten. Diese Einheiten dauern zwischen 30 und 45 Minuten und sind auf die Konzentrationsfähigkeit dieser jungen Kinder genau angepasst. Außerdem gibt es Gruppen für 7 bis 12 Jährige, sowie Kurse für Jugendliche, die es meist bevorzugen, unter Gleichaltrigen zu bleiben. Es ist jedoch für Kinder möglich, an Kursen teilzunehmen, die für Erwachsene vorgesehen sind. Der Lehrer sorgt dafür, dass er seine Worte und die Dauer der Stellungen anpasst. Ebenso gibt es keine Altersgrenze für Yoga, im Gegenteil, es ist zweifelsohne eine Tätigkeit, die man sein Leben lang beibehalten kann. Genau wie bei Kindern oder bei jeder Person achtet der Lehrer grundsätzlich darauf, eine passende Praxis vorzuschlagen.
Es bedarf Demut und Realismus, um zu beginnen, bei sich zu Hause zu praktizieren. Tatsächlich ist es anfänglich schwierig, eine ganze Einheit alleine zu gestalten. Man muss also bescheiden mit einigen Atemübungen beginnen und dann einfache Sequenzen mit ein oder zwei Stellungen durchführen, ohne zu vergessen, Beobachtungszeiten zwischen den Stellungen einzuhalten. Die tägliche Praxis kann lediglich 10-15 Minuten dauern. Wichtig sind die Regelmäßigkeit und das fröhliche Empfinden einer täglichen Verabredung, einer Zeit, die man sich selbst schenkt, um sich wiederzufinden. Scheuen Sie sich nicht davor, am Ende einer Einheit den Lehrer nach Notizen zu fragen, um einige Sequenzen und Stellungen aufzuschreiben, damit sie zu Hause vertieft werden können.
Sie können auch die Bücher und Zeitschriften lesen, die Ihnen in der Bibliothek zur Verfügung gestellt werden.
Yoga ist keine Religion. Tatsächlich gehört man oft von Geburt an oder durch die Taufe (oder Äquivalent) einem religiösen Bekenntnis an und übt seinen Glauben aus. Anders ist es bei Yoga, da es sich um eine persönliche Entscheidung, ein zivilgesellschaftliches Engagement handelt.
Eine Religion existiert im Rahmen einer organisierten und strukturierten Autorität und wird innerhalb dieser hierarchisch funktionierenden Struktur übermittelt. Dem Priester, Pastor, Rabbiner, Mullah (oder einem anderen religiösen Meister) wurde eine spirituelle Macht übertragen. Umgekehrt findet die Yoga-Praxis außerhalb einer Hierarchie oder Autorität statt, jedem steht es frei, den Weg einzuschlagen, der einem am besten liegt. Yoga ist kein Akt des Glaubens, sondern eine innere Erfahrung. Yoga zwingt keinen Gott auf und kann angesichts dessen an alle Religionen und Standpunkte anknüpfen.
Yoga ist ein experimenteller Weg, der durch den Körper geht. Schrittweise findet eine tiefe Veränderung des Ich statt. Von einem gewöhnlichen Zustand geht man zu einer Lage des Andersseins über. Unruhe, Verwirrung und geistige Zerstreuung bringen Leiden und eine Art existentielles Unwohl. Yoga ist ein mögliches Mittel, um dieses Leiden zu mindern oder gar verschwinden zu lassen. Insofern kann Yoga ein Weg des Heils sein, indem es uns zur Befreiung des Leidens führt. Allmählich befreit man sich von seinen Einschränkungen, von Furcht und von Ängsten, man traut sich über die vorgezeichneten Wege hinaus. Man hat ein offeneres Herz und ist achtsamer gegenüber seiner Umwelt und seinen Mitmenschen.
An dieser Stelle möchten wir einige Schlussfolgerungen angeben, die im Rahmen eines Seminars im Jahr 1986 von den Teilnehmern (Yoga-Lehrenden) formuliert wurden (Sie werden von Ysé Tardan-Masquelier in ihrem Werk „L’esprit du yoga“ zitiert). Ziel des Seminars war der Versuch einer Definition von Yoga.
„Yoga ist ein gesamtes und experimentelles Vorgehen, das sich auf eine Reihe spezifischer Techniken stützt und sich auf die Tradition in Indien bezieht.
Durch ein allmähliches Bewusstwerden tendiert es zur Harmonisierung der körperlichen, emotionalen, geistigen und spirituellen Fähigkeiten des Menschen.
Die Praxis von Körperhaltungen, Ein-und Ausatmung in einem sowohl entspannten als auch konzentrierten Zustand, verbunden mit Achtsamkeit und Respekt für die Grenzen des eigenen Körpers, führt zu einer Selbstverwaltung des physischen und psychischen Potentials.
Die Auswirkungen sind zunächst ein verbessertes Wohlbefinden, ein freierer Geist und mehr Effizienz in der Handlung.
Yoga wie wir es lehren ist keine Weisheit, sondern eine Vorbereitung auf die Weisheit. Es steht jeder Form von Spiritualität und Religion offen gegenüber. Der Yoga-Lehrer erlangt eine Kompetenz im Rahmen einer Schule, die spezifisch strukturiert ist, um diese Disziplin weiterzugeben.“