Die Lehren

Es gibt verschiedene Yoga-Richtungen

Man kann die sehr alten „klassischen Yoga-Schulen“ als Wege der Realisierung bezeichnen. Es handelt sich dabei um das Bhakti Yoga, das Jnana Yoga und das Karma Yoga.

Die sogenannten „modernen Yoga-Formen” beruhen größtenteils auf der Lehre des Raja Yoga und sind oft mit dem bekannten Text des Yoga Sutra von Patanjali verbunden, sowie des Hatha Yoga, das im Hatha Yoga Pradîpikâ dargelegt wird und zu verschiedenen Lehren geführt hat, denen wir im Westen begegnen.

Das Raja Yoga

Es entspricht der Suche nach der Realisierung des „höchsten“ Bewusstseinszustands, also einem stark entwickelten Bewusstsein, das mit dem wesentlichen Grund des Lebens verbunden ist und von jeglichen Einschränkungen frei ist.

Es wurde sowohl im Yoga Sutra von Patanjali als auch im Hatha Yoga Pradîpikâ definiert. Diese Realisierung kann nur durch Meditation stattfinden, nicht durch eine Arbeit intellektueller Art.

Das Hatha Yoga

Im westlichen Raum nimmt diese Form der Yoga-Lehre eine überragende Rolle ein, das Publikum sucht nach einem ausgewogenen Gleichgewicht zwischen Körperarbeit und richtig platziertem, kontrolliertem Atem sowie geistiger Stabilität. Es beruht auf körperlichen und geistigen Übungen sowie Atem-Übungen, die darauf abzielen die „Einheit“ zu erreichen. ASANA (Körperstellungen ) und das Prānāyāma(Kontrolle des Atems) sind wesentlich. Das Meditieren ist ebenfalls ein Bestandteil dieser Yoga-Lehre.

Das Energie Yoga

Es ist eine spezifische Lehre des Hatha Yoga und beruht auf der Wahrnehmung von Prāna (“Lebensenergie“) und von Manas (“mentale Tätigkeit“). Es entwickelt die Wahrnehmung der fortwährenden Energieflüsse und unserer inneren Empfindungen, indem die Gedanken in die Bewegung geleitet werden. In Europa haben Lucien Ferrer und Roger Clerc (1908-1998) diese Lehre durch Unterricht an den meisten Yoga-Schulen verbreitet.

Das Mantra Yoga

Es werden kurze Textausschnitte der heiligen Schriften Veda und Upanishad rhythmisch in unterschiedlichen Formeln repetitiv rezitiert. Die Auswirkungen der Klangschwingungen verleiten den Geist zur Meditation.

Das Asthanga Yoga

Das Ashtanga Yoga ist durch den Enthusiasmus von Sri K. Pattabhi Jois entstanden und ist ein dynamisches Yoga, das auf einer Systematik synchroner Bewegungen und Atmung beruht. Es zeichnet sich durch dynamisch ausgeführte Yogastellungen in Verbindung mit Ujjayin (spezifische Atemtechnik aus der Kehle) aus.

Iyengar Yoga

Sri B.K.S Iyengar (1018-2014) wurde von seinem Lehrer Sri T. Krischnamacharya nach Pune im Maharashtra geschickt, um dort zu unterrichten. Er blieb dort und gründete das 1975 eröffnete Ramamani Memorial Iyengar® Yoga Institute. Er ist Autor zahlreicher Werke, u.a. des bekannten „Yoga Dīpikā – Licht auf Yoga“. Er bietet eine einfache und strenge Technik an, die er sein Leben lang verfeinert hat und die den Bedürfnissen des modernen Menschen entspricht. Er definiert Yoga sowohl als Kunst, Wissenschaft und Philosophie. Es ist ein Yoga, das auf Körperstellung und auf rigorose statische Stellung ausgerichtet ist.